In einer meiner jüngsten Arbeiten mit Ton dreht sich das Konzept um die Bedeutung von Schlüsselfiguren, die nicht nur an unterschiedlichen Höhe- und Tiefpunkten im Leben Einfluss auf unser Handeln haben. Um Persönlichkeiten als diese Figur annehmen zu können, brauchen wir neben dem Gefühl der Sympathie auch eine tiefgehende Empathie, die uns ohne Schutz ehrlich gegenüberstehen lässt. Im offenen Miteinander kann eine dieser wahrhaftigen Begegnungen zwischen Menschen zu einem einzigartigen Erlebnis werden, welches unser Verhalten verändert und wir uns längerfristig an diese Wende zurück erinnern.

Reflektion als Triebfeder für Weiterentwicklung

Gerade in der Auseinandersetzung mit den Werken von Buchautoren schlummert viel Potenzial für richtungsweisende Reflektionen, die einen Änderungsprozess einleiten können, wenn wir offen dafür sind. Im Gegensatz dazu ist es schockierend, wie wir an unseren Verhaltensmustern festhalten, als wären es über Generationen übermittelte Gebräuche und Rituale, dessen Berechtigung nicht mehr hinterfragt werden müssen. So manches Buch versucht uns verständlich zu machen, dass es nur zwei Faktoren gibt, die uns zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung bewegen: Pain and Gain. Es läge an unserer zu schwach ausgeprägten Willenskraft, unsere Vorsätze erfolgreich umzusetzen, wenn sie nicht durch leidvollen Schmerz oder berauschende Gewinne angetrieben sind. Ja und tatsächlich sind es oftmals die unerwarteten Hürden, die es notwendig machen, uns von bisher gelebten Denkmustern oder Prozessen zu distanzieren.

Mentoren, die uns als Vorbilder begleiten und ausbilden

Zum anderen begegnen wir auch wegweisenden Mentoren, von dessen Erfahrungsschatz wir profitieren können. Ihre für uns offen gelegten Fähigkeiten lassen uns an ihrer Seite wertschätzend zu- und aufschauen. Mit unserer aus Vertrauen resultierenden Zustimmung lassen wir uns dann von diesen vorgelebten Handlungen prägen und gleichzeitig vor ähnlichen beobachtenden Fehlern schützen. Ich bin durchaus dafür, dass jeder auf seine Weise seine Erfahrung mit ähnlichen Aufgaben oder Prüfungen im Leben machen sollte, jedoch kann man mit offenen Augen und gespitzte Ohren Entscheidung differenzierter und effizienter treffen. Stellen wir uns auch selber der Herausforderung als Mentor für andere Menschen in unserem Leben anzutreten, damit diese von unseren Erfahrungen und Werten profitieren können. 

Perspektivenwechsel

Schlüsselfiguren können unerwartet aufschlussreiche Persönlichkeiten sein, die uns im gemeinsamen, unbeschwerten Austausch nicht selten den Blick auf ungeahnte Türen richten lassen. Jene, die bis zu diesem Zeitpunkt für uns bisher verborgen waren, weil unser Blickwinkel die Einsicht auf diese Option unmöglich machte.

Die Haarpracht als Symbol komplexer Verbindungen

Die miteinander verbundenen Schlüssel symbolisieren auch die neuronalen Verbindungen über gelernte Prozesse im zentralen Nervensystem, die uns unser Denken und Handeln ermöglichen. Die Komplexität unseres Nervensystems ist beeindruckend für das Zusammenspiel der Körperfunktionen, darunter auch die Bewegungen des menschlichen Körpers. Die Synapsen spielen dabei als chemischer Botenstoff eine zentrale Schlüsselfigur, die notwendige Informationen von einer Zelle zur nächsten transportiert. Viel trainierte Bewegungsabläufe werden dabei vom Nervensystem automatisiert und ermöglichen uns dadurch beeindruckende Darbietungen im Zusammenspiel mit unzähligen Muskeln, Sehnen und Gelenken. Es gilt also dieser Faszination etwas Dankbarkeit zu spendieren, auch wenn es für die meisten gesunden Menschen unbewusst als selbstverständlich erscheint. Der Jubel über dieses Wunderwerk ist also verhalten, da die Erwartung an Funktionalität keine Begeisterung nährt.